Das ist ein Kommentar, den wir schon oft gehört haben: Ein Unternehmen will seine Mitarbeitenden mit einer Alleinarbeiterschutzlösung ausstatten und analysiert dazu den Markt, kontaktiert mehrere Anbieter und kommt zum Schluss, dass “alle Alleinarbeiterschutz-Apps gleich sind”. Ist dies eine richtige Einschätzung? Und weiter: Was sind die Schlüsselfragen, um eine passende Lösung zu finden?
Unsere 5-Punkte-Analyse hilft Ihnen, Ihr Projekt erfolgreich durchzuführen.
Auf welchen Märkten ist die Lösung präsent?
Die erste Information, die Sie berücksichtigen sollten, ist der Reifegrad Ihres geografischen Marktes.
Auch wenn die landesinternen Vorschriften relativ ähnlich sind, variiert das Niveau der angebotenen Alleinarbeiterschutzlösungen erheblich. Der nordamerikanische und der britische Markt sind viel weiterentwickelt als der europäische.
Jeder Anbieter wird über Innovationen und die Einhaltung von Vorschriften sprechen. Fragen Sie das Unternehmen einfach nach seiner geografischen Präsenz: So haben Sie einen sehr zuverlässigen Indikator für das tatsächliche Leistungsniveau.
Erfüllt die Lösung die “magische Gleichung”?
Die “magische Gleichung” ermöglicht Ihnen, Ihr Projekt “Alleinarbeiterschutz” auf rechnerische Weise erfolgreich durchzuführen:
- 30 % Technologie mit der Alleinarbeiterschutz-App,
- 30 % Notfallhilfe,
- 30 % Steuerung und tatsächliche Nutzung der Lösung.
Unsere Erfahrung zeigt, dass das letzte Drittel – die Steuerung und Umsetzung – für den Erfolg einer Alleinarbeiterschutz-Lösung ausschlaggebend ist.
Auch wenn die “Gewährleistung einer Notfallhilfe” Teil aller Vorschriften ist, wird diese Anforderung von den Anbietern oft vernachlässigt, da sie besonders komplex ist.
Die unternehmensinterne Verwaltung der Alarme wird von vielen Anbietern angeboten. Die Alarmverwaltung rund um die Uhr ist allerdings ein eigenes Metier – und sicher nicht dasjenige Ihrer Mitarbeitenden.
Oder eine Safety-App wird mit einer Alarmzentrale verbunden. Keiner der beiden Seite weiss, was genau die andere macht. So ist man am Ende weit entfernt vom erwarteten Niveau.
Was braucht es, wenn jede Minute zählt? Eine ganzheitliche Lösung, die von der Alarmierung bis zum Anruf bei den Notrufdiensten reicht. Und zwar mit einem einzigen Ansprechpartner, der die gesamte Kette steuert.
Eine Alleinarbeiterschutz-App mit all ihren Funktionen ist gut, aber wie steht es um die übrigen 80 %? Prüfen Sie, ob die vorgeschlagenen Lösungen die “magische Gleichung” erfüllen.
Ist die Lösung für Ihre Branche geeignet?
Jedes Samsung-Smartphone ist in der Lage, einen Alarm auszulösen, indem es eine Nachricht mit dem GPS-Standort an einen Kontakt sendet. Und zwar kostenlos.
Eine Lösung ist nur dann wirklich wertvoll, wenn sie mit allen Situationen, in denen sich Ihre alleinarbeitenden Mitarbeitenden befinden können, umzugehen vermag,. Um die Klassiker zu nennen:
- Alarme in Gebieten ohne Netzabdeckung.
- Ortung beim Arbeiten in Gebäuden.
Bei der heutigen Leistungsfähigkeit von Smartphones wird die Ortung oft als selbstverständlich angesehen. Befindet sich die Benutzerin oder der Benutzer aber in einem Gebäude oder auf einem komplexen Gelände, ist in der Realität das Gegenteil der Fall.
Das ist die dritte Frage: Wie werden die besonderen Situationen, die in Ihrer Branche auftreten, bewältigt?
Wie wird die Lösung tatsächlich genutzt?
Wie jede andere Veränderung in einem Unternehmen sollte auch die Einführung einer Alleinarbeiterschutz-Lösung durch ein Change-Management unterstützt werden. Für eine einzelne alleinarbeitende Person gelten die gleichen Prinzipien wie für für 5000 Alleinarbeitende. Ohne ausgereifte Umsetzungs-Methode wird die Lösung nicht genutzt.
Eine Alleinarbeiterschutz-App allein ist in dieser Hinsicht nicht zielführend. Mobile Apps werden oft mit Einfachheit und hübschen bunten Icons gleichgesetzt. Daher sind die Unternehmen versucht, die Akzeptanz der Lösung mit deren Auswahl durch die Mitarbeitenden gleichzusetzen: “Lassen Sie die Mitarbeitenden auswählen, was ihnen am besten gefällt.”
Eine einfache Bedienung ist erfahrungsgemäss notwendig. Aber Vorsicht: Dies hat keinen Einfluss auf die tatsächliche Nutzung und es wird riskiert, dass eine Lösung ausgewählt wird, die nicht alle Situationen meistern kann. Damit die Lösung tatsächlich genutzt wird, müssen die geeignete Methodik und passende Tools eingesetzt werden.
Der Anbieter muss daher über Fachwissen und Erfahrung in Ihrer Branche verfügen. Daraus ergibt sich die Frage: Mit welcher Methodik wird die tatsächliche Nutzung sichergestellt?
Integriert die Lösung Künstliche Intelligenz?
Auf dem Markt für den Alleinarbeiterschutz gab es zwei disruptive Innovationen: Zunächst die Einführung der Apps – 2008 durch Nokia und 2012 durch Android und iPhone – und die damit verbundene Digitalisierung. Darauf hat im Jahr 2018 die Künstliche Intelligenz den Markt verändert. Um es klar auszudrücken: Alleinarbeiterschutz-Apps sind heutzutage nicht mehr revolutionär, Künstliche Intelligenz aber schon.
Warum braucht es Künstliche Intelligenz, um zu erkennen, dass eine Person auf dem Boden liegt und um einen Alarm auszulösen? Dafür gibt es drei Gründe:
- Zuverlässigkeit: um 100%ige Qualität zu garantieren, von der Alarmierung bis zum Anruf bei den Notrufdiensten,
- Leistung: um wertvolle Minuten zu sparen, die Leben retten können,
- Bedienbarkeit: um eine Lösung zu bieten, die für die Mitarbeitenden immer einfacher wird.
Um Künstliche Intelligenz in eine Alleinarbeiterschutz-Lösung zu integrieren, sind ein langer Entwicklungsprozess und eine erhebliche Lernphase notwendig. So gibt es heute Lösungen, die bereits KI integrieren, und solche, die noch eine Generation zurückliegen.
Die fünfte Frage lautet also: Integriert die Lösung Künstliche Intelligenz?
Fazit
Kommen wir zur abschliessenden Frage: Sind alle Alleinarbeiterschutz-Apps gleich? In Bezug auf die grundlegenden, kostenlosen Funktionen ganz sicher ja. Aber hinsichtlich der fünf geschilderten Fragestellungen werden Sie deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Lösungen feststellen.
